Island im Winter

Im Januar 2012 war ich eine Woche in Island, um auf einem grossen Hof Pferde zu behandeln. Ich lernte den Hof ‚Hestheimar‘, der im Süden von Island steht, auf einer Reittour kennen. Es gibt dort viele tolle und hübsche Islandpferde! Ausserdem konnte man die Jungpferde auf den riesigen Weiden besuchen, Nordlichter sehen und am Abend unter dem Sternenhimmel sich im Hotpot erholen! Island ist auch im Winter eine Reise wert!

 

 

 

Pferdemassagekurs im Thurgau

 

Im Frühling 2011 gab ich dem Verein „Freizeitreiten im Thurgau“ einen Pferdemassagekurs. Die Teilnehmer waren mit viel Interesse und Elan dabei.

 

Am Morgen sowie am Nachmittag gab es jeweils einen theoretischen und einen praktischen Teil. Ich unterrichtete die wichtigsten Aspekte der Anatomie des Pferdes, die verschiedenen Massagetechniken und wichtige Informationen zu Dehnungen.

Im praktischen Teil lernten die Teilnehmer zu spüren, wie sich die verschiedenen Gewebe anfühlen, übten die verschiedenen Massagetechniken und einige Muskelfaserdehnungen.

 

Hier sehen Sie ein paar Fotos von diesem Kurs:

 

 

 

Pferdemassagekurs auf dem Valurhof

 

Ich erinnere mich gerne an den Massagekurs bei Caroline zurück.

 

Ganz unter dem Motto „Entspannung und Erholung für unsere Vierbeiner“ lernten wir Interessantes über die Anatomie des Pferdes, die verschiedenen Handgriffe der Massage und natürlich die Massagetechniken kennen.

Das neu erworbene Wissen konnte anschliessend direkt am Pferd praktiziert und geübt werden. Meinem Isländer Funi hat es sehr gefallen, die Massage wirkte erholend und entspannend, das konnte man nicht nur ahnen, man sah es ihm auch deutlich an :-)

 

 

Mir hat der Kurs sehr gut gefallen. Ich konnte vieles mitnehmen und massiere mein Pony nun regelmässig.

 

 

 

Falls ihr eurem Vierbeiner etwas Gutes tun wollt, dann kann ich Euch die Teilnahme an diesem Kurs wärmstens empfehlen :-)!

 

Janine Hug

 

 

Die anderen Teilnehmer waren:

Monika, Daniel, Beatrice, Marion und Stephanie

 

 

 

 

 

Kurs "Pferdepräparate" am Tierspital Zürich

 

 

Im März 2010 besuchte ich den Kurs „Pferdepräparate“ am Tierspital Zürich,

der vom Osteopathiezentrum DIPO organisiert wurde.

 

Ich möchte Ihnen eine Zusammenfassung dieses Kurses weitergeben.

 

 

a) Anatomie des Bewegungsapparates und der Organsysteme

Am ersten Tag wurde der Kurs von Prof. Dr. med. vet. H. Geyer geleitet.

In der ersten Vorlesung brachte der Referent uns die Anatomie des Bewegungsapparates näher.

Prof. Dr. Geyer erzählte uns das Wichtigste über die Wirbelsäule, die Gelenke der Vor- und Hinterhand, den Huf und interessante Aspekte der Muskulatur. Dabei gab er immer wieder Hinweise seiner klinischen Erfahrung, unter anderem wie es zu Schmerzursachen an der Wirbelsäule kommt.

Die Wirbelsäule des Pferdes besteht aus 7 Halswirbeln, 18 Brustwirbeln, 6 Lendenwirbeln und 5 Kreuzwirbeln, die zum Kreuzbein verschmolzen sind. Innerhalb des Wirbelbogens gibt es einen Kanal, in dem das Rückenmark verläuft. Jeder Wirbel hat einen Dornfortsatz und zwei Querfortsätze, an denen Muskeln und Bänder ansetzen. Die Dornfortsätze der Brustwirbelsäule formen den Widerrist und die Rückenlinie.

 

Durch das Gewicht des Reiters wird die Wirbelsäule nach unten gedrückt. Damit der Pferderücken keine körperlichen Schäden davon trägt, muss das Pferd seine Wirbelsäule aufwölben.

Die passive Aufwölbung geschieht über das Nacken-Rückenband, das besonders wichtig für die Stabilisation der Wirbelsäule ist. Das Nackenband kommt vom Hinterhaupt, setzt am Widerrist an und geht dort in das Rückenband über. Bei abgesenktem Kopf (=vorwärts-abwärts) und bei aufgerichtetem Hals mit gebeugtem Kopf (= „durchs Genicktreten“) ist das Nackenband angespannt und stabilisiert über das Rückenband die Wirbelsäule. Durch die Anspannung dieser Bänder werden die Dornfortsätze der Wirbel auseinandergezogen, so dass die Wirbelsäule sich aufrichten kann.

Die aktive Aufrichtung geschieht über folgende Muskeln:

Der lange Rückenmuskel, der obere Halsmuskel (= Riemenmuskel),

der innere Lendenmuskel, der obere Gesässmuskel, die Bauchmuskulatur und der Brustbein-Kopfmuskel. Die Hinterhand ist der „Motor“ des Pferdes. Wenn das Pferd mit der Hinterhand vermehrt untertritt, dann werden die Lenden- und Bauchmuskeln aktiver und die Brust- und Lendenwirbelsäule kann sich dadurch vermehrt aufwölben.

Wenn das Pferd Rückenprobleme hat (z.B. ausgelöst durch einen unpassenden Sattel), dann gibt es Verspannungen der langen Rückenmuskulatur. Dadurch kommt es zu Schmerzen und das Pferd drückt den Rücken nach unten durch. Dies kann zu

„kissing spines“ (= sich berührende Dornfortsätze) führen. Durch die Reizung der Knochenhaut der sich berührenden Dornfortsätze entstehen starke Schmerzen!

Eine weitere Schmerzursache der Wirbelsäule sind Schmerzen an den Wirbelgelenken. Die Beweglichkeit der Gelenke v.a. der Halswirbelsäule ist sehr gross. Wenn ein Pferd wenig ausgebildete Halsmuskeln hat, oft mit hochgedrücktem Hals und harter Zügeleinwirkung geritten wird, kommt es oft zu Arthrosen der hinteren Halswirbelsäule.

Arthrosen gibt es auch häufig in der hinteren Brustwirbelsäule und in der Lendenwirbelsäule.

Deshalb ist es sehr wichtig, dass die Muskulatur gut trainiert wird, damit sich das Pferd tragen kann und es nicht zu solchen Problemen kommt!

 

 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Zustand der Zähne. Wenn ein Pferd z.B. Hakenzähne hat, dann nimmt es das Gebiss nicht oder nur schlecht an und kann nicht am Zügel gehen. Wenn es sich gegen das Gebiss wehrt (wegen der Schmerzen), verwirft es sich im Genick und das Nacken-Rückenband verliert an Spannung. Die Aufwölbung der Wirbelsäule ist nicht mehr gewährleistet und es kommt zu Rückenproblemen.

Deshalb ist es sehr wichtig, dass man 1x pro Jahr die Zähne von einer Fachperson kontrollieren lässt!

 

Anschliessend durften wir in den Präpariersaal und konnten das ‚Innenleben’ des Pferdekörpers in 3D erfassen. Durch das Ertasten von den verschiedenen Körperstrukturen (z.B. Unterschied Nerv, Sehne, Band, Gefäss) hat man eine noch genauere Vorstellung des Gewebes, was mir bei den Behandlungen am Pferd zu Gute kommt.

Danach betrachteten wir den Bewegungsapparat am lebenden Pferd. Hier ist es viel schwieriger, die Strukturen unter der Haut genau zu erkennen und zu unterscheiden!

Jedoch durch die genauen Hinweise von Prof. Dr. Geyer konnte man auch tiefer gelegene Strukturen finden (z.B. das Hüftgelenk).

 

 

Am Nachmittag fand eine Führung durch das Tierspital statt, in welchem wir auch den Operationssaal und den Aufwachraum sehen durften. Sehr interessant fand ich das Wasserbecken, wo man ein Pferd nach einer schwierigen Operation (z.B. nach einem Knochenbruch) möglichst sanft wieder auf die Beine bekommt, ohne dass es sich verletzt oder das Operationsresultat gefährdet.

Im Anschluss daran hörten wir eine Vorlesung zu den Organsystemen

des Pferdes.

Prof. Dr. Geyer erklärte uns den Verdauungsapparat, den Aufbau der Lunge und die Atemwege, sowie wichtige Aspekte von Herz und Blutgefässen.

Dabei gab er wichtige Hinweise zur Klinik (z.B. Schlundverstopfung, Kehlkopfpfeifen).

Gleich wie beim Bewegungsapparat durften wir die Organsysteme an den Präparaten und am lebenden Pferd ertasten.

 

Obwohl viele Infos dieser Vorträge für mich eine Wiederholung waren, finde ich es immer wieder interessant und wichtig, sich mit der Anatomie des Pferdes erneut auseinander zu setzen!

 

 

b) Leistungsphysiologie, Laufbandtests und Satteldruckmessung

Am zweiten Tag des Kurses wurde uns das Leistungszentrum des Tierspitals Zürich vorgestellt.

Dr. M. Weishaupt brachte uns wichtige Aspekte der Leistungsphysiologie des Pferdes näher.

Dabei ging es um die Sauerstoffaufnahme der Muskulatur bei Belastung, Unterschiede der verschiedenen Muskelfasertypen, die Leistungsplastizität (z.B. Unterschied der Herzfrequenz in Ruhe und unter maximaler Belastung) und der Leistungskapazität

(= Ausdauer, Kraft, Geschwindigkeit, Beweglichkeit, Koordination).

 

Beim Vortrag über die Leistungstests auf dem Laufband lernten wir die verschiedenen Tests kennen und die möglichen Gründe für Leistungsschwächen.

Auf dem Laufband kann man die Belastung jedes einzelnen Beines messen und somit die mechanische Belastung der Gliedmassen in jeder Gangart festhalten. Dies ist vor allem wichtig bei orthopädischen Erkrankungen, um die Auswirkung der Hufstellung und des Beschlages zu beurteilen.

Dadurch kann man genau feststellen, z.B. in welcher Phase des Bewegungsablaufs die tiefe Beugesehne am meisten Belastung erfährt und welche Auswirkungen es auf den Gang hat, wenn ein Pferd einen flachen oder einen steilen Huf hat.

Ein weiterer wichtiger Test auf dem Laufband ist die Belastungsspirometrie

(= Lungenfunktionsprüfung). Wenn ein Pferd entweder bei der Ein- oder Ausatmung geräuschvoll atmet, kann man durch diesen Test genau evaluieren, was dieses Problem verursacht (z.B. bei einem Kehlkopfpfeifer).

Nach diesem Vortrag konnten wir ein Pferd im Schritt und Trab auf dem Laufband beobachten.

 

Pferd auf Laufband
Schritt
MVI_0520.avi
Video Datei 28.3 MB
Pferd auf Laufband
Trab (seitlich)
MVI_0521.avi
Video Datei 25.4 MB
Pferd auf Laufband
Trab (von vorne)
MVI_0522.avi.wmv
Windows Media Video Format 8.5 MB
Pferd auf Laufband
Schneller Trab
MVI_0525.avi
Video Datei 28.9 MB

 

 

Am Tierspital Zürich werden Satteldruckmessungen von

Fr. Dr. K. von Peinen durchgeführt. Sie erklärte uns, welche die optimalen Druckverhältnisse eines Sattels sind und die Auswirkungen über einen nicht passenden Sattel. Wenn der Sattel nicht oder nur schlecht angepasst ist, dann steigt der Druck auf den Pferderücken stark an.

 

Bei Betrachtung des Pferderückens kann man in solchen Fällen folgende Auswirkungen beobachten:

- Gekrauste Haare

- Trockene Stellen

- Rückgang der Rückenmuskulatur

- Weisse oder haarlose Stellen

- Schwellungen

- Schmerzhafte Dornfortsätze

- Im schlimmsten Fall offene Stellen am Widerrist !!!

 

Symptome für einen Satteldruck sind:

- Druckempfindlichkeit im Sattelbereich

- Probleme beim Putzen und Satteln

- Lange Lockerungsphase

- Stolpern

- Keine Leistungssteigerung

 

Ich finde es sehr wichtig, dass man den Rücken seines Pferdes oft und genau beobachtet und den Sattel regelmässig von einem Sattler oder Pferdeosteopath kontrollieren lässt!

Wenn der Sattel heute gut auf dieses Pferd passt, dann heisst das nicht, dass das in 1-2 Jahren immer noch so ist. Die Muskulatur des Pferdes verändert sich, der Reiter sitzt ev. schief auf dem Pferd, das Material des Sattels wird viel belastet und wird härter, etc.

Wichtig dabei ist, dass man auch die Sattelunterlage kontrolliert. Auch wenn der Sattel gut angepasst ist, kann eine alte, harte Sattelunterlage zu einem Satteldruck führen.

Durch einen schlecht sitzenden Sattel kann es zu Blockaden der Vordergliedmassen und der Brustwirbelsäule kommen, die das Pferd in der Bewegung und beim Atmen deutlich einschränken und Schmerzen verursachen!

 

Nach der Anpassung eines Sattels ist ein korrektes Aufbautraining - speziell der Rückenmuskulatur – notwendig.

Durch einen gut angepassten Sattel kann man dem Pferd grosse Schmerzen und Probleme ersparen. Dies wirkt sich positiv auf den ganzen Körper des Pferdes aus und auf das Reiten im Allgemeinen.

Deshalb ist es sehr wichtig, dass man dafür weder Kosten noch Mühe scheut!

 

 

Sollte sich jemand für eine Satteldruckmessung interessieren, finden Sie die Informationen am Tierspital Zürich: +41 44 635 81 11 http://www.tierspital.uzh.ch/Abteilungen/Pferde/Sportmedizin/Leistungen/

Satteldruckmessung.html

 

Hier ist eine Studie über die Satteldruckmessung vom Tierspital Zürich: http://www.vet.uzh.ch/dissertationen/diss_anzeige.php?ID=445&sprache=de

 

 

 

Ich fand den Kurs sehr interessant, da er mich in verschiedenen Aspekten für die Pferdebehandlungen bestätigte.

 

 

Caroline Schürmann 

 

 

 

 

 

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